- Planung:
Philipp Berktold Architekt, Dornbirn
- Fotos:
Darko Todorovic, Dornbirn
- Bauweise:
Tragkonstruktion in Holz - Architektur:
Ausgangspunkt Bestand. Neue Perspektiven. - Fassade:
Fenster flächenbündig
Ausgangspunkt dieser Baugeschichte war ein Bestandsgebäude aus dem Jahre 1966, das weder räumlich-funktional noch energetisch den Vorstellungen der Bauherrenschaft entsprach. Nach dem Auszug der Kinder beschäftigten sie sich mit den zentralen Fragen: Wie wollen wir leben? Was ist uns wichtig? Für die Bauherrschaft war klar, dass sie zusammen mit einem Architektenteam die räumliche Umsetzung ihrer Wohnideen erarbeiten. Das zentrale räumliche Element im Haus ist der Wohn-Ess-Kochraum, beide sind passionierte Köche, der Drehpunkt für das private Familienleben aber auch der Raum wo sich das gesellige Leben mit Freunden und Bekannten abspielt, hier wird gemeinsam gekocht, gegessen, gefeiert, geredet. Um diesem Raum die notwendige räumliche Präsenz zu verleihen ist der Halbstock der einen Bestandshälfte abgegraben worden – eine Raumhöhe von 3,3 m konnte entstehen. Dieser Raum geht in einer großen Verglasung in den – vom 3,5 m auskragenden Obergeschoss – überdachten Freibereich mit Garten und Pool über. Komplett entfernt wurde das bestehende Obergeschoss und durch einen vorfabrizierten Holzkörper neu definiert. Hier ist der rein private Bereich untergebracht, ein Rückzugsort mit Lesebereich, wo der Blick in den umgebenden Baumkronen hängen bleibt, sowie Schlaf- und Badezimmer. Durch das räumliche Ineinanderfließen verschiedener Raumzonen werden Sichtbezüge im Gebäude – als auch zwischen außen und innen für alle Räume unterschiedlich definiert – der jeweiligen Nutzung angepasst. Die Bandbreite reicht vom horizontalen Band bis zum schrägen Dachfenster im Badezimmer und von raumhoher Verglasung im Wohnbereich bis zum bodennahen Sichtfenster im Schlafzimmer, damit auch im Bett liegend der Blick nach außen gewährleistet ist. Das gewünschte Gästezimmer mit Bad sowie Büro, sind im Erdgeschossbereich des ursprünglichen Bestands untergebracht, der Keller ist auch in Bestandsform erhalten.
Klare Formensprache – dieser Wunschparameter der Bauherrschaft ist auch bei der Fassade weitergestrickt worden. Die fassadenbündig eingebauten Holz-Alufenster verstärken das flächige Erscheinungsbild in Kombination mit den großformatigen Eternitplatten.
Neben der neuen räumlichen Qualität konnte der Heizenergieverbrauch von 156 kWh/m²a auf 28 kWh/m²a gesenkt werden. Ein stimmiges Raumbild in Schwarz-Weiss ist entstanden.
Sanierung – geänderten Lebensumständen und überdachter Prioritätensetzung den neuen Rahmen geben unter Respektierung der (baulichen) Geschichte.