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HOLZ- UND KORKKLEID
Das neue Betriebs- und Wohngebäude liegt in der Parzelle „Dorf“ im Ortszentrum der Gemeinde Krumbach in zweiter Bautiefe. Die städtebauliche Setzung des Baukörpers orientiert sich am abschüssigen Geländeverlauf. Die Logik bzw. Ästhetik hinsichtlich Materialisierung des Baukörpers erfolgt nach einem horizontalen Prinzip.

Das Gebäude weist einen für den Bregenzerwald typischen rechteckigen Einhof mit Satteldach auf. Der Neubau gliedert sich in ein Sockelgeschoß (UG) aus Sichtbeton und ein mit Kork und vorgesetzten Holzlamellen materialisiertes Erd- und Obergeschoß. Durch zwei waagrecht umlaufende Gesimse aus Sichtbeton wird die Holz-Sichtkorkfassade in der Senkrechten unterteilt und gibt der zurückversetzten Korkfassade einen natürlichen Wetterschutz. Das vorgesetzte, senkrecht verlaufende Lamellenkleid lässt den Baukörper im äußeren Erscheinungsbild sehr homogen wirken und dient zusätzlich als natürlicher Sonnenschutz für die dahinterliegenden großzügigen Fenster.

Spannend bei diesem Projekt waren die verschiedenen Interessen innerhalb des Gebäudes. Im Keller- und Erdgeschoß befindet sich der gewerbliche Teil mit Tiefgarage, Lager und Aufenthaltsraum und im EG eine Manufaktur mit Büro. Über der Manufaktur, im Obergeschoß, liegt ganz unscheinbar eine private Wohnung mit begrünter Dachterrasse. Diese wurde als Dacheinschnitt, zwischen den Giebelseiten, in das Gebäude eingegliedert und öffnet sich westseitig in die sanfte Hügellandschaft von Krumbach. Nordseitig fängt eine fensterartige Öffnung die malerische Landschaft von Sulzberg ein.

Im Innenbereich der Manufaktur kommen die 40 cm starken dominierenden Hanfwände als Sichtoberfläche zum Vorschein und geben der Manufaktur in Kombination mit den aussteifenden Sichtbetonwänden und Decke ein warmes Raumgefühl. Die Hanfwände fungieren zudem als natürliche Schallabsorption. Ausläufer der Hanfwände ziehen sich vom Kellergeschoß über das Stiegenhaus bis ins Obergeschoß wo die Materialisierung dann von Sichthanf in mit Kalk verputzte Hanfziegel wechselt. Als Tragkonstruktion
für die Hanfwände dienen leere Holzständerwände.

„Anspruchsvolle Sichtqualität und Natürlichkeit. Die Idee einer Korkfassade in einer Korkmanufaktur hat mich sofort begeistert.“

DI (FH) BM Laurin Zündel, Büro BISCHOF & ZÜNDEL

„Aus baugestalterischer Sicht ist das Projekt sehr gelungen und leistet – auch gerade in seiner etwas unkonventionellen Art – einen weiteren guten architektonischen Beitrag im Zentrum der Gemeinde Krumbach.“

Beurteilung Raumplanung Land Vorarlberg